Kranführer/in – Beruf mit Verantwortung und guten Verdienstmöglichkeiten
Wenn schwere Lasten transportiert, montiert oder verladen werden müssen, übernimmt der/die Kranführer/in eine Schlüsselrolle. Egal, ob auf Baustellen, in Häfen, im Lager oder in Produktionsbetrieben – ohne Fachleute, die Krane sicher und präzise bedienen, läuft kaum etwas. Der Beruf verlangt technisches Verständnis, Konzentration, Verantwortungsbewusstsein und Sorgfalt. Doch wie sieht der Alltag genau aus? Welche Voraussetzungen braucht man? Und wie viel verdient man in diesem Beruf?

Aufgaben und Arbeitsalltag
Als Kranführer/in hat man eine Vielzahl von Aufgaben, die über reines Maschinenbedienen hinausgehen. Typische Tätigkeiten sind:
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Aufbau, Kontrolle und Bedienung des Krans: Vor jeder Nutzung muss geprüft werden, ob der Kran funktionsfähig und sicher ist (Seile, Hydraulik, Beschläge, Anschlagmittel etc.).
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Lasten aufnehmen, bewegen und absetzen: Dabei ist es wichtig, exakt zu arbeiten, um Schäden an Lasten, Kranequipment oder der Umgebung zu vermeiden.
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Sicherheitsvorkehrungen beachten: Der Arbeitsplatz muss abgesichert werden, Arbeitskollegen informiert sein, Wetterverhältnisse mit einbezogen – z. B. Wind, Sicht, Bodenbeschaffenheit.
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Kommunikation: Die Abstimmung mit dem Kranmeister, dem Bauleiter oder anderen Mitarbeitenden ist entscheidend, um sichere und effiziente Abläufe zu gewährleisten.
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Wartung und Pflege: Kleinere Wartungsarbeiten, Reinigung, Schmierung, Kontrolle von sicherheitsrelevanten Teilen – diese Aufgaben fallen ebenfalls an.
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Dokumentation und Einhaltung gesetzlicher Vorschriften: Vorschriften zur Sicherheit (z. B. der DGUV-Vorschrift 52 “Krane”) müssen eingehalten werden; Belastungsgrenzen, Prüfintervalle, Lastaufzeichnungen etc. spielen eine Rolle.
Der Arbeitsalltag kann dabei je nach Einsatz stark variieren: Es kann sein, dass man regelmäßige Arbeitszeiten hat, häufig aber auch Schichtarbeit, Arbeiten bei Wind oder kaltem Wetter, das Einsteigen in Krankabinen oder auf hohe Türme erforderlich ist.
Voraussetzungen & Ausbildung
Damit man als Kranführer/in arbeiten darf, gelten bestimmte gesetzliche Regelungen und Qualifikationen:
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Mindestalter: In der Regel mindestens 18 Jahre.
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Körperliche und geistige Eignung: Schwindelfreiheit, gutes Seh- und Hörvermögen, Konzentrationsfähigkeit und gesundheitliche Tauglichkeit sind wichtig.
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Kranführerschein / Befähigungsnachweis nach DGUV-Vorschrift 52: Ohne diesen offiziellen Nachweis darf man Krane nicht selbstständig bedienen. DGUV Vorschrift 52
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Theorie und Praxis: Schulungen beinhalten Kenntnisse über Krantypen, Steuerungsarten, Anschlagmittel, Sicherheit, Unfallverhütung, Lastaufnahmemittel und praktische Übungen.
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Erfahrung: Wer bereits praktische Erfahrung hat, z. B. in verwandten Tätigkeiten oder nach einer entsprechenden Unterweisung, hat Vorteile.
Ausbildungswege: Es handelt sich meist nicht um eine klassische duale Ausbildung wie bei handwerklichen Berufen. Vielmehr ist es eine Weiterbildung bzw. Schulung, die mit einem Befähigungsnachweis / Kranschein abschließt. Ausbildung zum Kranführer
Gehalt / Verdienst – was ist möglich?
Das Gehalt von Kranführern variiert stark, je nach Erfahrung, Region, Krantyp, Branche und Arbeitgeber. Hier sind einige aktuelle Zahlen und Einflussfaktoren.
Aktuelle Gehaltsdaten
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Nach Daten von StepStone liegt das Jahresbrutto für Kranführer/innen in Deutschland durchschnittlich bei etwa 38.300 €. Der Rahmen liegt dort zwischen ca. 30.600 € und 46.000 €. www.stepstone.de
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Auf gevonden.de / Glassdoor findet man Werte zwischen 30.000 € und 55.000 €/Jahr, abhängig von Berufserfahrung und genauer Tätigkeit. Glassdoor
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In manchen Unternehmen wird ein Jahresgehalt von rund 48.500 € genannt. Kununu
Einflussfaktoren auf das Gehalt
Ein paar wesentliche Stellschrauben, die das Einkommen beeinflussen:
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Erfahrung
Je länger man im Beruf arbeitet, desto sicherer ist man in Abläufen, desto besser erkennt man potenzielle Fehler oder Gefahren, desto größer ist der Wert für den Arbeitgeber und desto höher das Gehalt. -
Krantyp
Ob mobil, Autokran, Turmdrehkran oder Hafenkran – je komplexer die Aufgabe, je größer die Verantwortung, desto höher oft die Bezahlung. Ein Turmdrehkran in großer Höhe bringt etwa nicht nur körperliche Herausforderung, sondern auch höhere Sicherheitsstandards. -
Branche und Arbeitgeber
In der Industrie, bei großen Werften oder in Häfen gibt es oft bessere Vergütungen und Zulagen. Kleinere Betriebe bzw. Betriebe in ländlichen Regionen zahlen häufig weniger. -
Regionale Unterschiede
In Süddeutschland (Bayern, Baden-Württemberg), in großen Städten und Regionen mit hoher Lebenshaltung sind die Löhne oft höher. In östlichen Bundesländern oder strukturschwächeren Regionen ist das Gehaltsniveau häufig niedriger. StepStone und Gehalt.de zeigen diese Unterschiede deutlich. -
Schichtarbeit, Zulagen & Überstunden
Nachtarbeit, Arbeiten am Wochenende, besonders gefährliche oder aufwendige Einsätze – all das kann Zuschläge bringen. Auch Sonderleistungen oder tarifliche Regelungen (z. B. in der Metallindustrie) können eine Rolle spielen.
Pros und Kontras
Kein Beruf ist perfekt. Hier eine Übersicht, was positiv ist und worauf man achten sollte:
Vorteile:
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Relativ gute Bezahlung, vor allem mit Erfahrung und Spezialisierung
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Verantwortungsvolle Tätigkeit, die geschätzt wird
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Abwechslung: verschiedene Einsatzorte, Krantypen, Aufgaben
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Sicherheit: Wer gut ausgebildet ist, sorgt für sicheren Betrieb und vermeidet Unfälle
Herausforderungen:
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Schichtarbeit, auch nachts oder am Wochenende
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Arbeitsorte können unbequem sein (große Höhen, draußen, wechselndes Wetter)
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Hohe Verantwortung – Fehler können teuer sein oder gefährlich werden
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Körperliche Belastung, besonders in extremen Wetterverhältnissen
Zukunftsperspektiven
Wer als Kranführer/in tätig ist, hat gute Aussichten:
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Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften bleibt bestehen – in Bau, Logistik, Industrie, Hafen, Schwerlasttransport etc.
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Mit weiterbildenden Qualifikationen oder Spezialisierungen (z. B. auf besondere Krantypen oder Führungsverantwortung) lassen sich weitere Chancen eröffnen.
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Auch der Weg in die Ausbilder-Tätigkeit ist möglich – Schulung neuer Kolleg:innen, Erstellung von Sicherheitskonzepten, Leitung von Arbeitsgruppen.
Fazit
Kranführer/in zu werden ist eine solide Wahl, wenn man handwerklich-technisch affin ist, Verantwortungsbewusstsein mitbringt und sich nicht scheut, körperlich und geistig anspruchsvolle Aufgaben zu übernehmen. Das Einkommen kann von Region zu Region, je nach Krantyp, Arbeitgeber und Erfahrung stark variieren. Wer sich weiterbildet, zuverlässig arbeitet und Einsatzbereitschaft zeigt, kann gut verdienen und langfristig stabile Perspektiven genießen.
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